Doch warum ein Interimsdirektorium, warum eine Interimsspielzeit, werden Sie sich fragen?
Als feststand, dass Herr Häberli seinen Vertrag als Intendant nicht verlängern würde, war die Zeit zu knapp, das, was getan werden musste, umzusetzen und dafür irgendwo in der Theaterwelt die richtigen neuen Menschen zu finden. Denn die Vorbereitung einer Spielzeit hat einen Vorlauf von bis zu zwei Jahren.
Ein sehr vielschichtigerer Grund: was getan werden musste und muss!
Ein externes Gutachten zur Wirtschaftlichkeit und Organisation und ein interner, mitarbeiterorientierter Denkwerkstattprozess des Bezirksverbands haben ergeben, dass das Pfalztheater an sich arbeiten, dass es neue Haltungen einnehmen, neue Wege gehen muss, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein und Bestand zu haben.
Also brauchte es eine Lösung, die beides vereinte und das Ergebnis ist diese Interimsspielzeit mit uns als Direktorium. Wir Vier wurden berufen, diese Verantwortung zu übernehmen,
um das Haus aus unserem Wissen um die „Baustellen“ für ein Jahr zu steuern und
den Grundstein zu legen für notwendige Umstrukturierungen und Neuerungen.
Der erste wichtige Baustein für die Zukunft wurde damit bereits umgesetzt: Das Pfalztheater hat eine neue Führungsstruktur und wird ab sofort von einem Dreierdirektorium geführt, das hochspezialisiert an den wichtigen Säulen des Hauses arbeiten kann: Kunst, Management, Finanzen. In der Theaterwelt haben wir dafür sehr viel Lob bekommen.
Diese Spielzeit ist für uns alle eine große Herausforderung, denn es gilt, Dinge anders zu tun, mutig zu sein, ungewohnt zu denken, alte Gewohnheiten aufzugeben und sich Neuem auszusetzen.
Dabei wird sicher Vieles gut gelingen, Manches vielleicht auch nicht. Beides ist gut, denn beides zeigt, wo der richtige Weg ist und wo nicht.
Seit April 2021 haben wir an dieser Spielzeit gearbeitet und wir danken all unseren Kolleg*innen, diesen vielen kreativen Menschen, die bereits unzählige Themen mit uns angegangen
sind, die offen sind für das Neue und die sehr viele zusätzliche Aufgaben bewältigen,
die solch eine Zeit mit sich bringt. Die uns mit Rat und Tat, mit konstruktiver Kritik und Wohlwollen begleiten. In dieser Spielzeit stecken die Arbeit und das Herzblut aller.
Wir danken auch Ihnen, unserem verehrten Publikum und all unseren Abonnent*innen, die, obwohl wir auch ihnen Neues „zumuten“, treu an unserer Seite sind und uns zeigen, dass sie nicht auf uns verzichten möchten.
Nur gemeinsam schaffen wir, was es zu tun gibt. Und deshalb freuen wir uns auf Sie alle und auf viele schöne Begegnungen.
Herzlichst
Daniel Böhm, Simone Grub, Tanja Hermann, Daniele Squeo