Krisen setzen nicht selten ungeahnte Kräfte frei und inspirieren zu Neuem. So begreift auch die Tanzsparte des Pfalztheaters die Zeit des katastrophalen Wasserschadens, in der ein Auftritt auf der Bühne des Großen Hauses unmöglich ist, als Chance, extern neue Kontakte zu knüpfen und den Blick in die Zukunft zu richten. Das benachbarte Museum Pfalzgalerie wird ihr dabei nicht nur zu einer „Zu-Flucht“, sondern auch zu einem ebenso interessanten wie solidarischen künstlerischen Partner.

Der Tanzabend „Fuga“ sucht den Kontakt zwischen den Künsten und zudem den spannungsvollen Austausch zwischen Alt und Neu. Im Dialog mit der Mezzosopranistin Polina Artsis aus dem Opernensemble des Pfalztheaters, dem Solo-Cellisten der Pfalzphilharmonie, Matthias Bergmann, und dem Cembalisten Younggeun Yoon entwickeln die Tänzer:innen des Tanzensembles ausgehend von konkreten dramaturgischen Vorgaben zu barocker Kammermusik zeitgenössische Tanzimprovisationen.

Der Titel „Fuga“ meint in diesem Zusammenhang nicht allein die barocke Form der Fuge. Er steht darüber hinaus für die optimistische Flucht nach vorn, das rasante Reagieren auf alle neuen Herausforderungen und ebenso für das Verbindende – die „Fuge“, die den im Gewohnten klaffenden Riss überbrückt und neue Wege gangbar macht.